Faltenglättung mit Botulinum

Botulinumtoxin Typ A ist ein faszinierender Wirkstoff, dessen Anwendungsgebiet sich von der Augenheilkunde über viele neurologische Indikationen bis zur Behandlung von spastischen Lähmungen erstreckt. Botulinum ist ein biologisch erzeugtes Protein des Bakteriums Clostridium botulinum, es wirkt auf die Endplatte der Nerven und blockiert dort, zeitlich begrenzt, die Ausschüttung eines Botenstoffes, der für die Muskelanspannung zuständig ist.

 

In der Ästhetischen Medizin wird Botulinum sehr wirkungsvoll und sicher gegen Mimikfalten eingesetzt. Diese Fältchen beeinträchtigen häufig nicht nur den Eindruck von Frische und Jugendlichkeit, sondern geben uns zudem ein abgespanntes, eher trauriges Aussehen. Dies trifft vor allem auf die Zornesfalte, die Sorgenfalten auf der Stirn und die Krähenfüße zu. Aber auch die sogenannte Marionettenfalte, die durch Herabziehen der Mundwinkel sehr störend wirkt, kann gut beeinflußt werden.

 

Anwendung

 

Botulinum wird mit einer sehr feinen Nadel direkt in  die Muskeln gespritzt, die für die Faltenbildung zuständig sind. Die Behandlung dauert nur wenige Minuten und ist kaum schmerzhaft. Die Wirkung beginnt bereits nach 3 bis 12 Tagen und hält zwischen 3 und 6 Monaten an. Die Behandlung kann beliebig oft wiederholt werden.

 

Empfehlenswert ist vor allem bei trockener und erschlaffter Haut die Kombination mit der Mesotherapie. Und bei weiteren Fältchen im mittleren und unteren Gesichtsbereich die zusätzliche Behandlung mit Hyaluron.

 

Zur Anwendung kommt das Botulinumtoxin Bocouture von der Firma Merz, das in Deutschland produziert wird.

 

Wissenswertes

 

Leider berichtet die Presse in großem Umfang immer wieder gerne über das vermeintlich so gefährliche Botox. Das ist sehr schade, denn mit Botox hat es in den ganzen Jahren der ästhetischen Behandlungen weltweit sehr wenig Probleme gegeben. Dauerschäden sind extrem selten, manchmal kommen wenig zufriedenstellende Ergebnisse vor, oder aber es wird über Asymmetrien berichtet. Das sind aber Probleme, die zeitlich begrenzt und immer reversibel sind.

Botox hat auch mit Schlangengift nichts zu tun, ein Gerücht, das sich trotzdem hartnäckig hält. Vielleicht weil es so dramatisch klingt? Botulinumtoxin ist das Toxin einer bestimmten Bakterienart. Diese Bakterien, Clostridium botulinum genannt, sind sogenannte Anaerobier, die unter bestimmten Bedingungen dieses Exotoxin produzieren.

Botulinum ist die lateinische Bezeichnung für Wurst. Da der Bakteriologe van Ermengem 1897 das Toxin aus Schinken, der zuvor drei Todesfälle verursacht hatte, isolieren konnte, nannte er das Gift Botulinumtoxin = Wurstgift. Diese damals sehr gefürchteten Vergiftungen, die zumeist tödlich endeten, begründeten die Angst vor dem Botulinumtoxin. Dazu muss man aber wissen, dass die Vergiftung nur deshalb so gefährlich war, weil das Toxin zusammen mit den Bakterien (Clostridien), die es herstellen, gegessen wurde.  Diese Bakterien produzierten im Körper munter weiter große Mengen an Toxin. (Die mehr als 1000fache Menge dessen, was in der Medizin zur Anwendung kommen kann).

Das moderne Botox ist hochgereinigt und enthält keine Clostridien, so dass Vergiftungen durch unkontrollierte Weiterproduktion ausgeschlossen werden können.

Trotzdem ist ein sorgfältiger Umgang damit absolut notwendig, denn es gibt bis heute kein Gegenmittel, das heißt für mich in der Ästhetik, im Zweifel lieber weniger zu spritzen und vielleicht noch einmal nachzukorrigieren, falls die gewünschte Muskelentspannung noch nicht erreicht ist. Denn falls der Effekt für das eigene Empfinden zu stark ist, muss in jedem Fall ca. 4 Monate abgewartet werden, bis die Botox-Wirkung von allein verschwindet.

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© Dr. Martina Herzog, Gifhorn


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